Pneumatisches Einzel-/Mehrstrang-Dosiersystem bei variablem Gegendruck
Wir haben unser patentiertes pneumatisches Dosierfördersystem MULTIDOS weiterentwickelt und den erhöhten Marktanforderungen angepaßt.
Gegenüber herkömmlichen Anlagen sind folgende Vorteile im System MULTIDOS vereint:
- regelbarer Feststoffdurchsatz (ermöglicht dosiertes Fördern),
- gleichmäßige und pulsationsfreie Förderung (wichtig z.B. bei der Versorgung von Kohlenstaubbrennern),
- kontinuierlicher, vollautomatischer Betrieb,
- variabler Gegendruck bis 18 bar (z.B. bei Kohledruckvergasung oder Pfannenmetallurgie),
- bis maximal sechs Förderleitungsabgänge aus einem Druckbehälter (wichtig z.B. beim verteilten Einblasen in Öfen),
- hohe Funktionssicherheit und
- geringer Energiebedarf.
Bisher wurden solche Dosierfördersysteme hauptsächlich zum Staubeintrag bei der Kohlevergsung, der Versorgung von Kohlenstaubbrennern und zum Eintrag von Zuschlags- und Legierungsstoffen in der Pfannenmetallurgie genutzt.
Aber auch andere Bereiche in der Chemie, der Verfahrenstechnik sowie dem Kraftwerks- und Anlagenbau, in denen gleichmäßiger, stufenlos regelbarer Feststoffdurchsatz bei größtmöglicher Wirtschaftlichkeit verlangt wird, kommen als Einsatzgebiete in Frage.
Das pneumatische Dosiersystem MULTIDOS kann für alle rieselfähigen Schüttgüter pulveriger bis feinkörniger Beschaffenheit eingesetzt werden. Die Beschickung des Förderbehälters erfolgt bei kontinuierlichem Betrieb über ein Schleusgefäß.
Eine Injektionsanlage für die Pfannenmetallurgie wird unter dem Namen „POLYJEKT“ angeboten. Die Anlage ist zum dosierten Einblasen von CaSi, CaF2, Alu-Grieß, Kohlenstaub usw. geeignet. Die Förderleistung kann je nach Erfordernis zwischen 0,5 t/h und 10 t/h liegen.
Ein besonderer Vorteil ist, daß nacheinander mehrere Komponenten über eine Lanze eingeblasen werden können, ohne daß die Lanze ausgefahren werden muß. Weiter ist eine Pfannenspülung über die Lanze möglich.
Die Regelung des Gesamtdurchsatzes ist bei MULTIDOS und POLYJEKT über ein Wägesystem möglich oder alternativ beim MULTIDOS mittels Differenzdruckmessung in der Förderleitung.
Das patenierte Austragsystem teilt den Gesamtgasstrom vor Eintritt in den Druckbehälter in „Fördergas“ und „Austragsgas“ auf.
Das Fördergas wird als Treibstrahl direkt in die Förderleitung geblasen, während das radial eingebrachte Austragsgas den Feststoffdurchsatz regelt.
Über ein Verteilerventil wird der Anteil des Austragsgases am Gesamtgasstrom eingestellt, da ein linearer Zusammenhang zwischen Feststoffmassenstrom und Austragsgasanteil besteht. Abbildung 1 zeigt diese Abhängigkeit am Beispiel der CaSi-Injektion in ein Stahlbad. Bei konstanten Betriebsgasmengen können nur durch Ändern des Austragsgasanteiles verschiedene Feststoffmengen gefördert werden.
Dieses Verfahren bietet aber noch weitere Vorteile. Zum Beispiel ist es möglich, bei Druckanstieg in der Förderleitung (Verstopfungsgefahr) das Verteilventil ganz in Richtung Fördergas zu stellen. Dann wird kein Feststoff mehr in die Leitung eingetragen und die beginnende Verstopfung wird durch die erhöhte Gaszufuhr aufgelöst.
Beschickt man mehrere Förderleitungen aus dem gleichen Druckgefäß, können durch Pneumatikzylinder die einzelnen Förderdüsen direkt auf die Förderleitungsmündungen gefahren und somit einzelne oder mehrere Leitungen vom Druckgefäß getrennt werden.
Alle diese Vorteile können nur mit dem speziellen MULTIDOS-Dosiererfördersystem verwirklicht werden.
Abb. 1: Abhängigkeit Feststoffmassenstrom und Behälterdruck vom Austragsgasanteil bei pneumatischer Lanzeninjektion von CaSi
Material: CaSi
Körnung: 0 – 0,63 mm
Gesamtgasmenge: 440dm3/min
(Normzustand)
Gasart: Argon
Förderleitungslänge: ca. 16 m
Lanzendurchmesser (licht): 15 mm