Verschleißindikator für Siloeinlaufdom
Zum Verschleißschutz von Umlenkungen in pneumatischen Förderanlagen werden unterschiedliche Materialien eingesetzt, z.B. Schmelzbasalt oder gehärtete Inlinerstücke. Diese Bögen sind inzwischen wahlweise auch mit einem Verschleißindikator auf dem Markt erhältlich, was insbesondere bei der Förderung von kontaminierten Rückständen (z.B. beladenem Aktivkoks) aus Sicherheitsgründen erforderlich ist. Dabei wird die gesamte Leitung (z.B. durch doppelwandiges Rohr) überwacht.
Für den Eintrag des Förderluftgemisches in ein Silo wird häufig gefordert, 90° Umlenkungen mit sehr kleinen R/D einzusetzten, damit die Förderleitung eng am Silo entlang geführt werden kann bzw. weitläufige Bögen auf dem Silodach vermieden werden. Diese Eintragsysteme haben weiterhin die Aufgabe, den Förderstrom abzubremsen, damit dieser beruhigt in das Silo eingetragen wird, und sind zu diesem Zweck mit einer Querschnittserweiterung ausgerüstet. Eine waagerecht ankommende DN80-Förderleitung wird beispielsweise umgelenkt und auf einen DN250-Siloeintragstutzen aufgeweitet, wobei Umlenkung und Aufweitung auch in einem Schritt erfolgen können.
Abb. 1: Siloeinlaufdom DN 80, Ausführung mit Flanschdeckel
Diese Siloeinlaufsysteme sind überwiegend in den folgenden Ausführungen erhältlich:
- Durchgängig als Gußteil (z.B. Hartguß)
- mit innen aufgebrachter Schmelzbasaltauskleidung
- Umlenkung mit Ausbuchtung, in der sich Fördermaterial sammelt und so für einen Verschleißschutz sorgt
- Schweißkonstruktion mit Prallplatte (diese ist z.T. austauschbar)
Diese Systeme wurden bisher nicht mit Verschleißindikator ausgerüstet, obwohl gerade sie sehr verschleißanfällig sind. Die gefährdeten Stellen liegen an der Umlenkung in Verlängerung der Mittellinie der eintreffenden Förderleitung, aber durch das Spritzkorn auch im Bereich dahinter, bis hin zum Siloeintragstutzen. Ein verschlissenes System hat ohne Indikation oft eine unangenehme und kostspielige Betriebsunterbrechung zur Folge und muß darüberhinaus meist als Komplettbauteil neu ersetzt werden.
Als entscheidende weitere Verbesserung des Systems kann ein Verschleißindikator zwischen die Verschleißschutzplatte und die Trägerplatte montiert werden (siehe Abb.3). Dieser besteht aus zwei Leiterplatten. In die eine Leiterplatte ist ein metallischer Leiter eingeätzt, der schlangenlinienförmig die gesamte Fläche der Leiterplatte überstreicht. Die zweite Leiterplatte dient der Isolierung des Leiters gegen die Trägerplatte. Die beiden Enden des Leiters werden mit einer Auswerteeinheit verbunden, die außerhalb des Einlaufdoms befestigt wird. Das Verbindungskabel wird hinter dem U-Profil verlegt und ist daher nicht dem Gutstrahl ausgesetzt. Die mit 24 V Gleichspannung betriebene Auswerteeinheit verfügt über eine einfache Steuerung sowie zwei verschiedenfarbige LED’s, welche über den Zustand der Verschleißplatte Auskunft geben. Im nichtverschlissenen Zustand fließt ein Strom von der Auswerteinheit durch den Leiter zurück zur Auswerteinheit, was durch eine grüne LED angezeigt wird (siehe Abb.3). Bei verschlissener Verschleißschutzplatte durchschlägt der eintreffene Gutstrahl auch die Leiterplatte und den darauf befindlichen Leiter, so daß der Stromkreis unterbrochen wird. Dies wird durch eine rote LED angezeigt. Über einen weiteren Abgang kann das Signal der Auswerteeinheit in ein übergeordnetes Leitsystem eingebunden werden, so daß der Zustand der Verschleißschutzplatte im Leitstand angezeigt werden kann und zusätzlich zur visuellen Störmeldung eine akustische Meldung aktiviert werden kann.
Durch das unmittelbare Signal beim Durchschlagen der Verschleißschutzplatte kann darauf sehr schnell reagiert werden. Der Austausch der Verschleißschutzplatte und des Indikators kann von einer Person schnell erfolgen, so daß längere Anlagenstillstände oder Folgeschäden vermieden werden.
Das vorgestellte System eines Siloeinlaufdomes mit leicht auswechselbarer Verschleißschutzplatte und einem Verschleißindikator stellt eine preiswerte Alternative zu anderen auf dem Markt erhältlichen Siloeintragsystemen dar, da im verschlissenen Zustand nicht das gesamte System, sondern lediglich die Verschleißschutzplatte sowie der Indikator ersetzt werden muß. Weiterhin erlaubt die visuelle Anzeige des Verschleißzustandes eine sichere Anlagenüberwachung und bei entsprechender Ersatzteilhaltung und durchschlagener Verschleißschutzplatte eine schnelle Reaktion.